Rund 2.200 Besucher*innen konnten an fünf Abenden die bundesweite Tournee von Clemens Bittlinger gemeinsam mit der Theologin und Bestsellerautorin Margot Käßmann erleben. Sehr persönlich erzählte sie von ihren ökumenischen Begegnungen, als junge angehende Pfarrerin, im Rahmen der Weltversammlung des Ökumenischen Rates in Vancouver Anfang der 1980er Jahre. Damals sei der sogenannte konziliare Prozess erstmalig formuliert und in Gang gebracht worden: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Und darum ging es inhaltlich bei diesen Dialogkonzerten. Erst in einer Welt in der es gerecht zu geht, kann sich auch langfristig Frieden entfalten. Gerade zum Thema Frieden formulierte Margot Käßmann eine radikal pazifistische Position, wobei sie nach eigener Aussage, ja nur die Worte Jesu zitiere „Liebt eure Feinde, segnet die euch verfluchen, tut Gutes denen, die euch hassen!“ Diese Aussagen des Nazareners galten ja schon damals als weltfremd und doch gehöre es zu einer Demokratie, dass auch diese Stimme nicht verstumme. „Selten wurde Pazifismus so diffamiert wie in diesem Jahr und als „Ponyhof-Theologie“ abgetan!“ rief sie den 600 Zuhörer*innen bei der ausverkauften Premiere im Bürgerhaus in Mörlenbach zu. Schuldig werde man in jedem Fall egal welche Position man in diesem Konflikt einnehme. Die Lieder von Clemens Bittlinger griffen die Gedanken der Theologin auf und brachten das Thema des Abends immer wieder auf den Punkt: „Denn wer es wagt zu tragen „Christus“ diesen Namen, hat so viel mehr zu sagen, als nur ein „Ja und Amen“.“ Es waren gehaltvolle, inhaltlich elementare Abende und doch voller Musik mit herausragenden Musikern(mit David Plüss und David Kandert und bei der Premiere mit „special guest“: Adax Dörsam) und Poesie.