In der Welt habt ihr Angst …

Unser Konzert „Bilder der Passion“, das am Sonntag den 8. März in Basel stattfinden sollte, wurde vom Veranstalter wegen COVID-19 abgesagt. Das Wort „Corona Virus“ kann man schon nicht mehr hören. Kein anderes Thema hat in den letzten Tagen die Medien so beherrscht, wie dieser kleine unsichtbare Virus aus Wuhan (China). Erst schien das Alles noch in weiter Ferne. Wir haben zwar mit Besorgnis wahrgenommen, dass es da in China einen neuen, mitunter tödlichen Erreger gibt, aber die drastischen Maßnahmen, die die chinesische Diktatur sofort ergriffen hat, hatten irgendwie auch etwas Beruhigendes. Doch nun breitet sich Covid-19, wie eine Epidemie, weltweit aus. Mittlerweile weiß man, dass die Ansteckung mit diesem Virus nicht viel schlimmer als eine normale Grippe verläuft, ja dass wahrscheinlich die meisten Krankheitsfälle überhaupt nicht bekannt werden, weil die Infizierten es gar nicht merken. Und so haben Experten die Sterblichkeitsrate von ursprünglich 2 % aller Infizierten auf 0,3 – 0,7 % reduziert. Viel schlimmer als die eigentliche Verbreitung dieses Virus sind die Begleiterscheinungen wie Fake News und Panikmache im Internet. Berichte von abgeriegelten Städten und Regionen schüren die Urangst, unterversorgt und nicht gut vorbereitet zu sein auf das „große unbekannte Unheil“, das da auf uns zusteuert. Die Hamsterkäufe in unseren Läden sprechen da eine eigene Sprache. Zum ersten mal habe ich in einem Supermarkt gestanden und festgestellt, dass das Klopapier und die Nudeln restlos ausverkauft waren. Warum? Jeder und jede weiß doch, dass es in Deutschland keinen Versorgungsnotstand gibt und dass große LKWs die Regale am nächsten Tag wieder füllen. Angst macht sich breit, Angst vor dem Unbekannten.

Jesus sagt: „In der Welt habt ihr Angst, doch siehe ich habe die Welt überwunden!“ (Joh 16,33) Die Bibel ist ein Buch, geschrieben gegen die Angst. Über 300 mal lesen wir: „Fürchte dich nicht!“. Warum also haben wir Angst? Weil wir eben auch nur Menschen sind. Um so wichtiger wäre es in diesen Tagen, anderen zu zeigen, dass wir mit unserer Angst anders umgehen können. Natürlich müssen wir uns, wie alle anderen, schützen durch die ganz normalen Hygienemaßnahmen, mit denen man sich und andere jedes Jahr „zur Grippe Zeit“ schützen sollten. Aber  wir sollten uns nicht an Hamsterkäufen, Verschwörungstheorien und Panikmache beteiligen und vor allem auch nach denen schauen, die in diesen Tagen vielleicht mehr denn je unsere Fürsorge und Hilfe brauchen.